Osterweg Station 3

Station 3 - Einsam und verlassen

Stationstext zum Nachlesen und hören

Die Bibel, Lukas 22, 41+42

Jesus ging noch ein paar Schritte weiter, warf sich zu Boden, mit dem Gesicht zur Erde, und betete:
»Mein Vater, wenn es möglich ist, lass diesen bitteren Kelch an mir vorübergehen! Aber nicht wie ich will, sondern wie du willst.«

Was geschah

Jesus verließ mit den Jüngern die Stadt und ging wie gewohnt zum Ölberg. Er war in großer innerer Not. Er ging ein paar Schritte weg und rang betend mit seinem Vater:

„Wenn es möglich ist, dann verhindere, dass ich den Weg des Sterbens und des Todes gehen muss. Aber nicht, wie ich will, soll es geschehen, sondern wie du willst.“

Es wird berichtet, die Angst von Jesus sei so groß gewesen, dass Jesus Blut schwitzte. Ein paar mal betete er so. Er betete immer heftiger. Ein Engel vom Himmel kam und stärkte Jesus. Dann trat eine Abordnung der Tempelwache auf ihn zu. Sie hatte von Judas den Aufenthaltsort Jesu verraten bekommen, und nahm Jesus gefangen.

Und ich?

Todesangst ist uns allen bekannt. Es ist die Angst vor Trennung, vor dem Ende, vor dem Abbruch aller Beziehungen. Jesus wusste, dass sein Tod ihn von seinem Vater trennte, was neu und unbekannt für ihn war. Auch für uns wäre der Tod die endgültige Trennung von Gott und wir würden uns völlig zurecht vor dem Tod fürchten.

Die Botschaft der Passionsgeschichte ist aber: Weil Jesus unverschuldet seine Nähe zu Gott verloren hatte, dürfen wir sie unverdient behalten - für immer. Voraussetzung dazu ist der Glaube daran, dass Jesus das alles für uns getan hat.

„Nebenbei“ erfahren wir: Angst und Not gehören zum Menschsein. Auch bei Jesus. Und da brauchen wir einander. Gott selbst ist für uns erreichbar, wenn wir mit ihm reden und unsere Angst und unsere Ängste und Sorgen vor ihm ausbreiten.

Dieser Ort ist - wie alle anderen Orte auch - geeignet, mit Gott zu reden und ihm das Herz auszuschütten. Jetzt und hier. Einfach still die Worte und Gedanken zu Jesus richten. Dankbare oder traurige, zweifelnde oder fröhliche Worte! Hauptsache echt und ehrlich. Er hört! Und er verspricht uns: Ich halte dich mit meiner starken Hand! (nach Psalm 73,23)
Wenn Sie mögen, hören Sie gerne dieses Lied an: Sefora Nelson: Lege deine Sorgen nieder:

Bibeltext zum Nachlesen

Lukas 22, 39-53
39 Dann verließ Jesus die Stadt und ging wie gewohnt zum Ölberg; seine Jünger begleiteten ihn. 40 Als er dort angekommen war, sagte er zu ihnen: »Betet darum, dass ihr nicht in Versuchung geratet!« 41 Hierauf trennte er sich von ihnen. Etwa einen Steinwurf weit entfernt kniete er nieder und betete: 42 »Vater, wenn du willst, lass diesen bitteren Kelch an mir vorübergehen. Aber nicht mein Wille soll geschehen, sondern deiner.« 43 Da erschien ihm ein Engel vom Himmel und stärkte ihn. 44 Der Kampf wurde so heftig, und Jesus betete mit solcher Anspannung, dass sein Schweiß wie Blut auf die Erde tropfte. 45 Als er vom Gebet aufstand und zu den Jüngern zurückkam, waren sie vor Kummer eingeschlafen. 46 »Wie könnt ihr nur schlafen?«, sagte er zu ihnen. »Steht auf und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet!«

47 Noch während Jesus redete, tauchte plötzlich eine Schar Männer auf, an ihrer Spitze Judas, einer der Zwölf. Er ging auf Jesus zu, um ihn mit einem Kuss zu begrüßen. 48 Jesus aber sagte zu ihm: »Judas, mit einem Kuss verrätst du den Menschensohn?« 49 Als die, die bei Jesus waren, begriffen, in welcher Absicht die Männer gekommen waren, fragten sie: »Herr, sollen wir zum Schwert greifen?« 50 Und einer von ihnen ging auch gleich auf den Diener des Hohenpriesters los und schlug ihm das rechte Ohr ab. 51 Aber Jesus rief: »Halt! Hört auf!« Und er berührte das Ohr des Mannes und heilte ihn. 52 Dann wandte er sich zu den führenden Priestern, den Offizieren der Tempelwache und den Ältesten, die gegen ihn angerückt waren, und sagte: »Mit Schwertern und Knüppeln seid ihr ausgezogen, als wäre ich ein Verbrecher. 53 Dabei war ich doch Tag für Tag bei euch im Tempel, und ihr habt nichts gegen mich unternommen. Aber jetzt ist eure Stunde gekommen, jetzt übt die Finsternis ihre Macht aus.«

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Verhaftung im Garten Gethsemane

Jesus geht mit seinen Jüngern in den Garten Gethsemane, der nahe bei Jerusalem am Ölberg liegt. Dort ist Jesus öfters mit seinen Jüngern. Jesus betet dort: „Mein Vater, wenn es möglich ist, so lasse mich nicht leiden und sterben. Doch nicht wie ich will, sondern wie du willst, soll es geschehen!“ Jesus betet dreimal allein zu seinem Vater. Die Jünger Petrus, Jakobus und Johannes sollen mit Jesus wachen und beten, aber sie schlafen ein.

Später kommt Judas Iskariot mit vielen bewaffneten Männern. Er hat den Priestern im Tempel versprochen den Männern zu zeigen, wo Jesus ist. Wie vorher vereinbart, gibt Judas Jesus einen Begrüßungskuss. Dadurch wissen die bewaffneten Männer, wen sie festnehmen müssen. Der Herr Jesus lässt sich festnehmen und möchte nicht, dass seine Jünger für ihn kämpfen. Die Jünger fliehen und Jesus wird abgeführt.

Videoclip - Einsam und verlassen