Richter

Predigthilfe vom 8. September 2024 – Richter 14

Predigtthema:         Glaubenszeuge Simson: Ein Spieler verliert das Ziel aus den Augen

Die Erarbeitung dieser Predigt erfordert etliche Stunden an Vorbereitung. Zu eurer Unterstützung enthält diese Predigthilfe deshalb Hinweise für eure Verkündigung, ersetzt aber nicht euer eigenständiges Erarbeiten des Bibeltextes. Bei der Vorbereitung dieser Predigt suchen wir nach dem, was der Herr über den Predigttext durch uns sagen will, denn wir verkündigen nur die Botschaft, die uns persönlich auf der Basis des Predigttextes aufs Herz gelegt wird. Nur wo der Herr uns das Herz gefüllt hat, da haben wir etwas zu sagen, da nur dann gilt: „Wer euch hört, hört mich“ (Lk 10,16a)!

1. Sehen, was dasteht

Verschiedene Bibelübersetzungen, um mit dem Predigttext vertraut zu werden findet man z.B. unter www.bibleserver.com (Luther 1984 / Revidierte Elberfelder Bibel / Hoffnung für alle / Schlachter 2000 / Neue Genfer Übersetzung / Gute Nachricht Bibel / Einheitsübersetzung / Neues Leben Bibel / Neue Evangelistische Übersetzung).

1.1 Allgemeine Hinweise zum Predigttext

Das Buch Richter spielt in der Zeit zwischen Josua und der Zeit der Könige Israels.

Diese Zeit war von Gesetzlosigkeit geprägt. Die Theokratie (Gott, als oberster Leiter des Volkes. Bei Fragen des Rechts, der Staatführung, des alltäglichen Lebens, usw. wird sich nicht an Menschen, sondern direkt an Gott gewandt), die von Gott als Staatsform gedacht war, funktionierte nicht, da das Volk sich immer wieder gegen die Herrschaft Gottes auflehnte. Das Buch Richter zeigt nun den langen und beschwerlichen Weg hin zu einer Monarchie. Es wird zudem schon der Segen eines gottgegebenen Führers angedeutet, dazu heißt es im Schlüsselvers des Richterbuchs:

„In jenen Tagen war kein König in Israel. Jeder tat, was recht war in seinen Augen.“ Ri 21,25 (so auch in Ri 17,6) (ähnlich in Ri 18,1 und 19,1)

Die von Gott angedachte Staatform hätte Sicherheit, Gerechtigkeit und Segen für Israel gebracht. Er, als oberste Instanz, wäre das Beste für sein Volk gewesen. Doch stattdessen wählten sie die Anarchie: Jeder tat, was recht war in seinen Augen. Diese Einstellung steckt auch stark im Wesen Simsons, um den es in dieser Predigt geht.

     In diese Zeit bzw. Situation sendet Gott seine Richter. Nach ihrer Funktion ist das ganze Buch benannt. Richter (hebr. schophet) waren damals nicht nur diejenigen, die Recht sprachen, sondern auch die militärischen Führer. Das Richten übernahmen die Ältesten in den Toren der Städte (vgl. Rut 4), und auch die Richter (vgl. Ri 4,5; 1Sam 7,15-17). Der Titel „Richter“ ist daher auch in dem Sinne zu verstehen, dass sie dem Volk Israel durch ihre Befreiungskämpfe „zum Recht verhalfen“. Somit waren die Richter militärische Führer, die auch „Retter“ genannt werden (3,9.15).

     Von sechs Richtern sind insgesamt nur 14 Verse überliefert (Schamgar, Thola, Jair, Ibzan, Elon, Abdon). Diese werden deshalb auch die „kleinen Richter“ genannt (im Gegensatz zu den sechs „großen Richtern“). Von zwei Richtern (Gideon und Simson) handelt dagegen ca. 1/3 des Buches. Die Lebensgeschichten aller sechs großen Richter werden mit derselben Formulierung eingeleitet: „Und die Söhne Israel taten (weiter), was böse war in den Augen des HERRN.“ (3,7.12; 4,1; 6,1; 10,6; 13,1).

     Mittlerweile sind wir beim sechsten großen Richter Simson angelangt. Letzten Sonntag handelte die Predigt zu Kapitel 13 von der Verheißung Simsons an seine Eltern und seine ersten Lebensjahre.

     Mittlerweile ist Simson erwachsen geworden. Mit unseren Kapiteln beginnt der öffentliche Dienst bzw. Auftreten des Simson. Er war von Mutterleib an ein Nasiräer, ein Mann, dessen Leben speziell Gott geweiht war (zu dem Nasiräergelübde siehe 4Mo 6). Ein Nasiräer musste sich u.a. von einem Leichnam fernhalten (vermutlich auch einem Tierkadaver), hiergegen wird in unseren Versen verstoßen. Zudem sollte sich ein Nasiräer von Wein, sowie jedem anderen Produkt des Traubenstocks fernhalten. Diese Regel wird in unseren Versen auch gebrochen. Nasiräer durften sich auch nicht die Haare schneiden, wogegen dann in Kapitel 16 verstoßen wird.

     Simsons Geburtsverheißungen sind besonders, wenn man sie mit den anderen Richtern vergleicht. Umso tragischer ist, dass sein Leben mit den meisten moralischen Entgleisungen und gottlosen Verhaltensweisen gefüllt ist. Er hat einen schwachen Charakter, der extrem von Leidenschaft und Lust bestimmt ist. Simson ist eigensinnig und störrisch, jähzornig und brutal. Umso bemerkenswerter ist, dass Gott trotzdem seine Geschichte mit diesem Mann schreibt.

     Auffallend ist, dass im Bericht von Simsons Leben der Heilige Geist bzw. der Geist Gottes oft erwähnt wird. In unserem Text geschieht das zwei Mal, in Vers 6 und 19. Hierdurch soll wahrscheinlich deutlich werden, dass der Heilige Geist nicht dauerhaft auf Simson ruhte. Zudem wird sichtbar, dass der Heilige Geist ab Kap15,21 nicht mehr im Leben dieses Richters auftrat.

     Eine Herausforderung unseres Textes bildet die Aussage aus V.4. Hier wird gesagt, dass es vom HERRN kam, dass Simson die Philisterin heiraten sollte. Zudem ist es nicht so leicht, die von Simson willkürlich ausgeübte Gewalt (V.14) mit dem Geist Gottes zusammenzubringen, der über ihn kam. Die jeweiligen Einordnungen finden sich unter 1.3.

     Simson wird ein Mal im Neuen Testament erwähnt: In Hebr11, 32 ist er unter den Helden des Glaubens aufgezählt.

1.2 Hilfen zum Verständnis des Predigttextes

Hilfen zur Auslegung bieten z.B.

  • „Wiersbe Kommentar AT Band I. 1. Mose bis Esther“ von Warren W. Wiersbe
  • „Wuppertaler Studienbibel – Das Buch der Richter“ von Martin Holland
  • Buchvideo „Richter“ von bible projekt deutsch (https://www.youtube.com/watch?v=dclxjfBPgkc)

Beachtenswerte Anmerkungen zum Predigttext bietet z.B. die MacArthur Studienbibel.

1.3 Anmerkungen zum Verständnis des Predigttextes

V. 1-4: Die philistische Stadt Timna lag circa 4 km südwestlich von Jerusalem. Es stellt sich die Frage, was Simson in einer feindlichen Stadt zu suchen hat. Ein Israelit, besonders ein Nasiräer, hatte sich von heidnischen Völkern abzugrenzen.

     Seine mangelnde Impulskontrolle wird sichtbar: Er sieht eine Frau und entschließt sich kurzerhand sie zu heiraten. Dass sie aus einem befeindeten und heidnischen Volk stammt und dass er damit gegen das Gesetz Gottes und gegen den Willen seiner Eltern handelt, ist ihm gleich.

     Im alten vorderen Orient arrangierten die Eltern die Ehen ihrer Kinder. Dies berücksichtigt Simson anscheinend zuerst. Als aber seine Eltern Einwände äußern, setzt er eigenwillig seinen Willen durch. Das verstößt stark gegen die damaligen Sitten.

     Die Aussage, dass es in Gottes Willen war, dass Simson die Philisterin heiratete, ist wahrscheinlich folgendermaßen zu verstehen: Simson konnte von diesem Schritt nicht abgehalten werden, daher gebraucht Gott diesen Fehltritt um seinen großen Plan zu verwirklichen, obwohl es ihm und seinen Maßstäben nicht entspricht. Gottes großer Plan für Simsons Leben war, dass er die Israeliten von der Herrschaft der Philister befreite. Dies wurde übrigens, obwohl Simson einige Schritte dazu unternahm von ihm sein Leben lang nicht umgesetzt.

V. 5-9: Auffallend ist, dass keines seiner Geschwisterteile oder irgendwelche Verwandten oder Bekannten hier, aber auch später zu seiner Hochzeit mitkamen. Zur damaligen Zeit feierte normalerweise die komplette Sippe und das Dorf die Hochzeit mit. Die Feinde mussten ihm sogar alle Bräutigamsbegleiter stellen (V.11).

     Dass die Beziehung zu seinen Eltern auch schlecht war, zeigt, dass Simson anscheinend getrennt von seinen Eltern nach Timna geht. Wäre es anders, hätten die beiden gewusst, dass er den Löwen getötet hat. Sicher verheimlichte Simson es seinen Eltern, da er sich als Nasiräer von allem fernzuhalten hatte, was mit Trauben zu tun hat. Allerdings tötete er den Löwen ausgerechnet in einem Weinberg. Selbst wenn er dort keine Trauben gegessen hatte, zeigt es, wie leichtfertig Simson mit der Sünde umging. Bemerkenswert ist, dass Gottes Geist ihn mit der Kraft ausstattet den Löwen zu töten, obwohl Simson in einem Weinberg war und sich auf dem Weg zu einer großen Sünde befand: der Heirat mit einer Ungläubigen. Möglicherweise sandte Gott sogar selbst den Löwen, um Simson in seinem falschen Verhalten aufzurütteln.

     In Timna angekommen redete er direkt mit der Frau, die er heiraten wollte. Auch das verstieß gegen die damaligen Sitten. Der Kontakt durfte nur über die Eltern und zwischen den Eltern laufen. Simson nimmt zwar seine Eltern mit, lässt sie aber in der Praxis außen vor.

     Als es das zweite Mal nach Timna geht, läuft er wieder getrennt von seinen Eltern. Nicht genug: Er geht wieder in den Weinberg und wühlt in einem toten Löwen herum und isst den Honig, der in dem Kadaver entstanden ist, was für einen Nasiräer ganz und gar verboten war. Noch nicht genug: Er verunreinigt seine Eltern bzw. ist daran schuld, dass sich seine Eltern verunreinigen, indem er ihnen auch von dem Honig gab. Es steht explizit da, dass er ihnen nicht sagte, wo der Honig herkam. Garantiert war er sich bewusst, wie falsch sein Verhalten war.

V.10-18: Es wird ein tagelanges Hochzeitsgelage gefeiert. Hier wird viel Wein geflossen sein. Als Gastgeber wird Simson sicher mitgetrunken haben.

     Rätsel waren bei damaligen Hochzeitsfesten nichts Ungewöhnliches, doch der Wetteinsatz war übertrieben hoch. Den Wert der 60 Gewänder bemessen manche Theologen heute umgerechnet auf ca. eine Million Euro! Hier zeigt sich seine mangelnde Selbstkontrolle.

     Dass die Verbindung zwischen Simson und seiner frisch geheirateten Frau nicht das wahre ist, zeigt sich neben den offensichtlichen Verstößen gegen Gottes Gebote in zwei weiteren Dingen: Simson stellt seine Eltern (zu denen er ein schlechtes Verhältnis hat!) über seine Frau, indem er zu ihr sagt, warum er ihr die Lösung auf das Rätsel geben sollte, wenn nicht einmal seine Eltern es wüssten. Die Philisterin fällt ihrem Mann auch in den Rücken, indem sie die dann doch entlockte Lösung weitergibt, weil ihr und ihrer Familie gedroht wurde.

     Die Aussage Simsons „hättet ihr nicht mit meinem Kalb gepflügt“ ist einerseits nicht schmeichelhaft für seine Frau, hat aber andererseits noch einen tieferen Sinn: Ein Kalb wird nicht zur harten Feldarbeit eingesetzt, da es dafür noch nicht stark genug ist. Dieser Vergleich zeigt auch, dass die Gegner Simsons die Lösung des Rätsels unlauter herausfanden.

     Es darf nicht vergessen werden, dass der ganze Kontakt, den Simson mit den befeindeten Philistern hatte eine Sünde war. Sein Auftrag ist von Anfang an, die Philister zu bekämpfen, stattdessen heiratet er eine von ihnen. Gottes Wille ist ihm egal.

V.19-20: Umso bemerkenswerter ist, dass Gott ihn nun mit übernatürlicher Kraft ausstattet. Das ist der Grund, weshalb er die Philister in Aschkelon töten kann. Es sind nicht seine Haare oder sonst etwas, was ihm seine übermenschliche Kraft verleiht, es geschieht nur durch Gottes Geist (Vgl. Ri16,20). Simsons unkontrollierter Zorn ist nicht im Sinne Gottes, doch Gott gebraucht Simsons sündhaftes Verhalten, um seinen Plan (die Befreiung seines Volkes) voranzuführen.

     Simson ist so zornentbrannt, dass er wahrscheinlich nicht einmal zur Hochzeitsnacht bleibt. Er lässt seine frisch vermählte Frau zurück, die dann tragischerweise seinem engsten Trauzeugen gegeben wird. Dies geschieht vermutlich ohne großen Zeitabstand zur vorherigen Hochzeit.

2. Verstehen, worum es geht

2.1 Hinweise für hermeneutische Überlegungen (Auslegung)

Wir befinden uns hier in einer der gottlosesten Zeiten Israels überhaupt. In den folgenden Kapiteln wird die abgrundtiefe Verdorbenheit der damaligen Zeit sichtbar: Götzendienst, Bürgerkrieg, Missbrauch der übelsten Sorte und brutale Gewalt.

     Auch wenn die Richter von Gott ausgesucht und gebraucht werden, sind sie Kinder ihrer Zeit. Besonders bei Simson zeigt sich das. Gottes Charakter und seine Wertevorstellungen sind klar von den Fehltritten seiner Richter zu trennen.

     Durch das Richterbuch wird deutlich, dass die Theokratie aufgrund der menschlichen sündhaften Natur nicht funktioniert. Ohne die geistliche, innere Verwandlung der Menschen wird sich das nicht ändern. Der Tausch von einem steinernen zu einem fleischlichen Herzen (Hes36,26) ist nur durch den Tod und die Auferstehung Jesu und die Sündenvergebung möglich.

     Das Kommen und Gehen des Heiligen Geistes bei Simson ist alttestamentlich einzuordnen: Simson hatte nicht permanent den Heiligen Geist, sondern wurde damit ausgestattet, wenn Gott es wollte. In Ri16, 20 verlässt ihn Gott sogar für eine lange Zeit und kommt nur noch ein paar Minuten vor seinem Tod zurück (Ri16,30). Seit Pfingsten, als der Heilige Geist auf alle Kinder Gottes ausgeschüttet wurde, hat sich das grundlegend verändert. Jedes Kind Gottes hat permanent den Heiligen Geist und muss keine Angst haben, dass er ihn verliert (Vgl. Eph1, 13). 

2.2 Hinweise für situative Überlegungen (Predigtanlass)

Wir befinden uns am letzten Tag der Schulferien. Ab morgen startet für die Schüler und viele Arbeitnehmer wieder der Alltag. Möglicherweise hatten einige der Zuhörer ein Sommerloch. Dies kann durch den häufig heruntergefahrenen geistlichen Alltag entstehen, da Gruppen und Kreise pausierten. Aufgrund des Urlaubs waren regelmäßige Gottesdienstbesuche für manche auch nicht möglich. Hier gilt es Mut zu machen: So wie Gott, den sich auf Abwegen befindenden Simson gebrauchte, tut er es auch bei jedem von seinen Kindern heute. Dies legitimiert kein geistliches Abhängen, baut aber auf, zeigt Gottes Treue und ermutigt zum Weitermachen.

Mit dem neuen Schuljahr/ dem Neustart nach dem Sommerurlaub kann sich wieder frisch vorgenommen werden ganze Sache mit Jesus zu machen. Hier ist Simson ein anschauliches Beispiel, wie es nicht gemacht werden soll. Wir können aus seinen Fehlern lernen. Auch wenn das letzte Schuljahr, die Zeit vor dem Sommerurlaub nicht besonders glänzte, was die intensive Nachfolge angeht, dann kann jetzt wieder frisch und motiviert gestartet werden. Gott machte mit Simson weiter. Er befähigte ihn weiterhin zu großen Dingen (Ri15,14) und gebrauchte ihn 20 Jahre als Richter Israels (Ri15,20).

2.3 Hinweise für homiletische Überlegungen (Anwendung)

Die Gedanken aus 2.1 sollten aufgenommen werden. Zum Beispiel:

  • Es dürfen keine Rückschlüsse vom Fehlverhalten fehlbarer Kinder Gottes auf Gottes eigenen Charakter und sein Wesen gezogen werden.
  • Die heutige Zeit hat manche Parallelen zur verdorbenen Zeit der Richter. Doch es herrscht eine andere Grundvoraussetzung wie damals: Das Böse ist besiegt (1Kor15,55-57), Gott hat eine Lösung durch den Tod und die Auferstehung Jesu geschaffen (Röm8,1ff), der Heilige Geist lebt und wirkt in jedem seiner Kinder fortwährend (Röm8,14-17), uvm.
  • Der Wert des Heiligen Geistes und des Wortes Gottes sollte herausgestellt werden: Der Heilige Geist kann und will uns in unseren alltäglichen Entscheidungen leiten (Joh16,13). Wir sollten ihm Raum geben und uns von ihm bestimmen lassen (1Thes5,19). Der Heilige Geist verlässt uns niemals, so wie es noch bei Simsons Versagen der Fall war (Eph1,13). Außerdem hat uns Gott sein Wort gegeben, dass getrieben durch den Heiligen Geist verfasst (2Petr1,21) und zusammengestellt wurde. Hier haben wir eine geniale Grundlage für das ganze Leben.

Zudem kann aus 2.2 einiges ganz praktisch angewandt werden. Unter anderem:

  • Vom Negativbeispiel Simsons lernen: Mangelnde Selbstkontrolle, Fehlende Freunde/ Ratgeber/ Familie, ein lustgesteuertes Leben
  • So wie Gott Simson trotz all seiner Fehler und seinem großen Versagen gebraucht (weil Gott ihn dazu befähigte, tötete Simson in seinen letzten Minuten mehr Philister als während seines ganzen Lebens – Ri16,28-30) wird er es auch weiterhin bei jedem seiner Kinder tun. Es gilt zu ihm zurückzukehren, sich an ihn zu wenden, wie es Simson tat. Er wird in Hebr11, 23 namentlich in der Liste der Glaubenshelden aufgezählt.

3. Sagen, wo es hingeht

Zur Predigtvorbereitung hilft das Anhören (im Sinne von Apg 17,11b) der Auslegung von Roger Liebi zu der Richterreihe: Richter | Abfall und Wiederherstellung. Unser Text findet sich im neunten Video: https://www.youtube.com/watch?v=3V_dc7px8_U

3.1 Predigtziel – warum halte ich diese Predigt?

Die Zuhörer sollen auf der einen Seite die Gefahren eines schwachen Charakters deutlich erkennen. Das Potenzial, das Gott in uns hineingelegt hat, kann ungenutzt bleiben, bzw. soll genutzt werden. Fehler, die andere bereits gemacht haben, sollten wir nicht mehr begehen.

     Auf der anderen Seite sollen die Zuhörer erkennen, dass wir unter ganz anderen Grundvoraussetzungen leben, wie es Simson und seine Zeitgenossen taten. Jesus (Gal2,20) bzw. der Heilige Geist lebt in uns und möchte uns zu den Dingen befähigen, zu denen wir selbst nicht im Stande sind.

     Die Zuhörer sollen neu von der unverdienten Gnade Gottes gepackt werden. Wenn er so mangelhafte und fragwürdige Charaktere wie Simson benutzt, um sein Volk zu führen bzw. sein Reich zu bauen, dann sind auch wir für ihn zu gebrauchen.

3.2 Predigtthema – was sage ich in dieser Predigt?

Vorschlag Predigtplan:       Glaubenszeuge Simson: Ein Spieler verliert das Ziel aus den Augen
Warren W. Wiersbe:           Der Mann mit dem unzuverlässigen Charakter

3.3 Predigtentfaltung – wie sage ich es in dieser Predigt?

Die Predigtgliederung sollte aus dem Text heraus entstehen. (Welche natürliche Gliederung gibt der Text selbst vor?) Es sind auch mehrere sinnhafte Gliederungen möglich.

     Eine mögliche Gliederung von Ri14 lautet: 1-4, 5-9, 10-18, 19-20.

Hierzu sollte selbst in der Exegese, in der Abhängigkeit des Heiligen Geistes, einfache und prägnante Punkte formuliert werden.

Hilfreich können Gedanken von Warren W. Wiersbe sein: 

a) Er verliert den Respekt vor seinen Eltern        (V.01-04)
b) Er verliert seinen Nasiräerstatus                       (V.05-09)
c) Er verliert die Herrschaft über seine Zunge    (V.10-18)
d) Er verliert seine gute Laune                               (V.19-20)

3.4 Predigtveranschaulichungen – wie verdeutliche ich es in dieser Predigt?

Man könnte bei den verschiedenen Fehlentscheidungen Simsons als Alternative eine richtige Entscheidung darstellen, die er hätte treffen können. So wird aus einem negativen ein greifbar positives Beispiel.
     Gibt es eigene Erlebnisse oder Fehltritte, die in die gleiche Richtung wie Simsons Fehler gehen? Persönliches zu erzählen, muss weise gemacht werden und braucht Mut, spricht den Hörer aber besonders an. Es lohnt sich!
     Es gibt einige Beispiele, von geistlichen Verantwortungsträgern, die aufgrund von sexuellen Vergehen ihren Dienst ruinierten oder aufgrund von Vorwürfen stark in Misskredit gekommen sind.
     Ein Buch, dass einige Negativbeispiele unserer heutigen Zeit aufführt UND zeigt, wie man diese Fehler nicht begeht: Zielstrebig von Steve Farrer
Eine Liedidee wäre Mein Gott ist größer von Glaubenszentrum Live. Hier wird aufgegriffen in welcher Kraft die eigenen Kämpfe zu meistern sind bzw. wer der eigentliche Kämpfer sein sollte.

(Levin Illi)